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Sozialstruktur und Besitzverhältnisse im ländlichen China vor der Revolution


Dorf Nanjing (Prov. Guangdong) 1949/50

1. Sozialstruktur
230 Familien mit durchschnittlich 4,8 Personen davon:
  • 30 Familien (=13,0 %) Großgrundbesitzer und reiche Bauern (5-10 Mu1)
  • 70 Familien (=30,5 %) Mittelbauern (3-4 Mu)
  • 100 Familien (43,5 %) arme Bauern (1-2 Mu)
  • 30 Familien (=13,0 %) nichtlandwirtschaftliche Gewerbetreibende
2. Bodenbesitz
Gesamtackerfläche: 1280 Mu davon:
  • 80 Mu (= 6,2 %) Kollektiveigentum: für religiöse und soziale Zwecke
  • 1200 Mu (= 93,8 %) Privateigentum

  • 5 Großgrundbesitzer besaßen insgesamt 310 Mu (= 25,8 % des privaten Ackerlandes)
  • 205 Familien besaßen insgesamt 890 Mu (74,2 % des privaten Ackerlandes)
  • 20 Familien waren ohne jeglichen Bodenbesitz
3. Pachtverhältnisse
840 Mu (= 70% des gesamten Ackerlands) waren verpachtet
Pachtverhältnisse:
  • übliche Pachtdauer war 3 Jahre
  • Pachtzins je nach Bodenqualität
  • guter Boden + optimale Bewässerung: 43-50 % der Ernte
  • schlechter Boden + schlecht bewässert: 43 % der Ernte
  • unbewässertes Land: bis 25 % der Ernte
  • Pacht wurde 2x jährlich nach den Ernten fällig
115 Mu = 1 ha
Nach Oskar Weggel: Geschichte und Gegenwartsbezug. Teil 3: Abschied vom 2000jährigen China? Die Jahre des Übergangs und der gesellschaftlichen Umverwandlung (1949-1952). In: China aktuell, Februar 1988, verschiedene Seiten. Hamburg: Institut für Asienkunde, Zahlen teilweise umgerechnet.


Quelle: Geographie Infothek
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 17.05.2006